Eckdaten zur Radensdorfer Geschichte

 

Radensdorf ist eine wendische Siedlung, sie entstand im 13. Jahrhundert. Die alte wendische Bezeichnung lautet „Radom“ (Sitz des Radomir bzw. Radomysl). Die urkundliche Ersterwähnung ist für das Jahr 1425 bekannt. In dieser erbrachte ein Heynrich von Radamstdorff eine Zahlung von 2 ½ Talern an die Stadt Lübben.

Bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts hatten Anfänglich die Einwohner hier den katholischen Glauben. Als Überbleibsel dieser Zeit wird noch heute im Februar die Fastnacht gefeiert.

 

Radensdorf gehörte bis zur Zerstörung der Wendischen Kirche in Lübben im Zweiten Weltkrieg zu deren Kirchspiel. Ebenfalls wurden bis zur Anlegung eines eigenen Friedhofes im Jahr 1789/1790 die Toten in Lübben begraben. Verwaltungsgeschichtlich orientierte sich Radensdorf an die Herrschaft Neu Zauche (bis 1674). bzw. dem späteren Rentamt Lübben-Neu Zauche (1674-1874) und dem Amt Steinkirchen-Hartmannsdorf (1874-1945). Seit dem 05. Dezember 1993 ist das Dorf ein Stadtteil von Lübben.

 

Im Laufe der Jahrhunderte blieb Radensdorf auch vor Kriegen und Bränden nicht verschont. Neben den Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg mussten die Radensdorfer Bauern im Siebenjährigen Krieg Gespanne und Hilfsdienste leisten. Manche kamen gar nicht, andere ohne ihre Gespanne zurück. Unter den Radensdorfern Männern sind im Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871) drei, im Ersten Weltkrieg (1914-1918) 24 und im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) 29 gefallen. Zum Gedenken der Opfer der letzten beiden Weltkriege sind am Kriegerdenkmal von 1921 die Namen angebracht.

 

Die Einwohner lebten hier überwiegend von der Landwirtschaft. Zeitweilig gab es sogar zwei Windmühlen. Besonders schwere Not litten die Einwohner bei Hochwasser. Erst mit der Eindeichung des nördlichen Spreewaldes 1934-1935 gelang es diese Gefahr weitestgehend zu verbannen. Im Zuge der Zentralisierung der Landwirtschaft in der DDR 1957 schlossen sich die ersten vier Landwirtschaftsbetriebe zu einer LPG „Glück auf“ zusammen. Durch politisch ausgeübten Zwang wurde Radensdorf bis zum Anfang der 1960iger Jahre in ein vollgenossenschaftliches Dorf umgewandelt.

 

Die politische Wende im Jahr 1990 brachte auch für Radensdorf viele Veränderungen mit sich. So kam es im Jahr 1995 zum Bau der Eigenheimsiedlung „Am Brock“ und zum Ausbau vieler Straßen. Im Mai 1998 wurde zur Freude der Einwohner der lang ersehnte Radweg nach Lübben eingeweiht. Ihr neues Domizil fanden die Feuerwehr, der Billardverein und der Ortsbeirat im 2003 eingeweihten Dorfgemeinschaftshaus in der Hauptstraße.

 

 Besten Dank an Thomas Mietk für den Auszug aus der Radensdorfer Chronik

 

 

Einsatzvorinformation von der Leitstelle Lausitz für die Feuerwehr Lübben